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Motorradtechnik Trommelbremse Simplex/Duplex
Die Verzögerung bei Zweirädern beruht wie bei den Automobilen auf dem Prinzip der Umwandelung von Energie in Wärme. Genauso auch wie bei den Vierrädrigen Fahrzeugen wurde dem anfänglich, zu Zeiten der Holzspeichenräder, wenig Beachtung geschenkt, es als wichtiger angesehen überhaupt in Fahrt zu kommen. Bremsen war da nebensächlich, viele der ersten Konstruktionen wie der Reitwagen von Daimler hatten keine Bremsen.
Doch die Entwicklung schritt voran und die Leistung der ersten Motoren stieg. Daher machte dies es unumgänglich auch über die Problematik des abbremsen nachzudenken. Erste Versuche zehn Jahre nach Erfindung des Reitwagens adaptierten die Bremsen der Fahrradtechnik, bis auch die Möglichkeit in Betracht gezogen wurde, das Lederriemen nicht nur Antriebskraft sondern auch Bremskraft übertragen konnten.
Doch auch diese Arten von Zweiradbremsen konnten mit der steigenden Geschwindigkeit nicht mithalten, waren durch ihren Aufbau gefährlich und Fehleranfällig.
Selbst die Gesetzgebung musste auf Grund der Zunahmen der Unfälle einschreiten, die Pflicht, das Motorräder mit Bremsen an beiden Rädern auszurüsten sind, schafften die reinen Hinterradbremsen der Zweiräder ab Mitte der 1920er Jahre ab. Auf dem Bild unten eine Half-Simplex Bremse wartungsfreundlich außerhalb der Nabe.
Trommelbremse Simplex Half, DKW
Der Siegeszug der Trommelbremse kam schrittweise. Vorerst wurden diese in der Nabe der Räder hälftig eingebaut, kurz bevor die Scheibenbremse den Siegeszug antrat Mitte, Ende der 1960er Jahre, waren dann die Trommelbremsen Nabenfüllend und oft in der Ausführung Duplex eingebaut.
Trommelbremse vs. Scheibenbremse
Die Vorteile der Trommelbremse, das die Mechanik fast völlig verkapselt war und so kaum Wind und Wetter ausgesetzt sowie das zum betätigen recht wenig Kraft gebraucht wurde ließ diese Bremsenart lange Standard bei Zweirädern sein.
Der große Nachteil, das Trommelbremsen abweichende Verzögerungswerte lieferten, war bei den Zweirädern im Gegensatz zu den Vierrädern nicht ausschlaggebend, genausowenig wie die schlechtere Ableitung der entstehenden Wärme. Die Bremsen beim Motorrad waren immer schon Konstruktionsbedingt besser belüftet wie die beim Automobil.
Duplex Trommelbremse im Renneinsatz
Mit der Zeit wurden die Konstruktionen immer effektiver. Von der anfänglichen
Legende zum schematischen Aufbau:
1 - Rad; 2 - Trommel; 3 - Bremsbacken; 4 - Festpunkt; 5 - Exzenter; 6 - Festpunkt Duplex; Pfeil Laufrichtung
Simplex - Bremse
zwei Bremsbacken mit einer Betätigung und einem Festpunkt, es gibt eine auflaufende Bremsbacke mit mehr Verzögerung und eine ablaufende mit weniger Verzögerungsleistung.
Aufbau Simplex Trommelbremse schematisch
Duplex - Bremse
zwei Bremsbacken mit zwei Betätigungen, dadurch zwei auflaufende Bremsbacken mit mehr Verzögerung und damit etwa 150 Prozent der Bremskraft einer Simplexkonstruktion.
Aufbau Duplex Trommelbremse schematisch
Die Bauart die im Zweiradsektor kaum eingesetzt wurde, die
Duo - Duplex - Bremse
zwei Bremsbacken mit vier Betätigungen durch Radbremszylinder oder Exzenter die in beide Richtungen wirkten, wurde konzipiert, um der schlechten Bremskraft bei Rückwärtsfahrt entgegenzuwirken. Da die jedoch im Zweiradsektor kaum eine Rolle spielte, war diese Bauart eher im Automobilbereich anzutreffen.
Aufbau Duo-Duplex Trommelbremse schematisch
Herstellerseiten
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Motorradtechnik Trommelbremse in Text und Bild
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Artikel vom 070915 / Last modified xxxxxx
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