Motorradmarke Fabrique Nationale d’Armes de Guerre

Markenlogo FN Die belgische Firma Fabrique Nationale d’Armes de Guerre wurde 1889 in Herstal gegründet, das 10 km nordöstlich von Lüttich liegt. Lüttich bildet die Hauptstadt und das Zentrum der mit am östlichsten gelegenen Walisischen Region Belgiens in der Nähe zu Luxemburg.

Die Motorradmarke FN kam erst nach 16 Jahren hinzu, FN begann die Erweiterung der Produktion 1896 mit der Herstellung von Fahrrädern die sich zu dieser Zeit einer immer stärker werdenden Beliebtheit erfreuten.

Auch Kettenlose Fahrräder, erfunden von FN, wurden zu dieser Zeit in Serie hergestellt. Sie setzten sich allerdings durch die kompliziertere Kraftübertragung letztlich nicht durch. Ab 1901 experimentierte man bei den Fahrrädern mit einer unterstützenden Motorisierung.

Bei den Einzylinder Viertakter mit einer Leistung von etwas mehr wie einen PS aus 125 ccm kam durch den Lederriemenantrieb nur so am Hinterrad an, dass das Tretlager immer noch für höheres Tempo sorgte. Somit war das Gefährt eher ein Fahrrad mit Hilfsmotor für Steigungen.

FN M 90, Bauzeit 1931 - 1936

FN Modell 91
z OO m

Das erste richtige Motorrad, wenn auch immer noch mit stark modifizierten und verstärkten Fahrradrahmen wurde ab 1903 entwickelt und ab 1904 gebaut. Selbst für modernere Motorräder wäre der Antrieb etwas spezielles, ein Vierzylinder Viertaktmotor in Reihe mit einem Hubraum von 362 ccm. Das Motorrad wurde zum Erfolg und Fabrique Nationale erhöhte in den Folgejahren Hubraum und Leistung beständig so das die Maschine auch bei Rennveranstaltungen erfolgreich war.

Ab 1900 machte sich FN auch international einen Namen mit der Konzeption und Fertigung von so genannten Einbaumotoren, die in unterschiedlichen Bauarten von vielen anderen Marken wie den Victoria Werken aus Deutschland verwendet wurden.

Bis 1926 wurde dieses Prinzip des Reihenvierzylinder des ersten Motorradmodells über viele Bau- und Modernisierungsstufen hinweg in Serie bei FN gebaut. Zwischenzeitlich wurden auch wieder Einzylindermaschinen in die Produktion aufgenommen, wie 1909 ein auf Wunsch mit Getriebe ausgerüstetes 250 ccm Modell mit Kardanantrieb.

Dieses Modell wurde in der Anfangszeit zum größten Erfolg der Motorradproduktion von FN. Eine gute Leistung, Unverwüstlichkeit und der simple Aufbau ließen nicht nur Privatleute in über 40 Ländern FN fahren. Auch Militär und Polizei wurden mancherorts mit diesen Maschinen ausgerüstet, so dass der belgische Hersteller eine stark gesteigerte Produktion vermelden konnte.

Eine neue Serie wurde der Öffentlichkeit 1923 vorgestellt, 350 ccm, Einzylinder und modernere Motorsteuerung machten das Modell M 60 sehr erfolgreich, was der Nachfolger allerdings nicht nur Stückzahlenmäßig sondern auch technisch toppen konnte.

Das Modell M67 erhielt einen vergrößerten Einzylinder mit 498 ccm und wurde fast 20.000 mal gefertigt. Auch hier gab es wieder Verbesserungen und Nachfolger, die allerdings immer Einzylindermotoren verschiedener Bauform hatten.

Erst 1937 entstand hauptsächlich für militärische Zwecke ein Boxermotor mit 1000 ccm, der dann auch fast ausschließlich in Seitenwagengespannen der Streitkräfte Verwendung fand. Dies war auch vor und während des zweiten Weltkrieges mit den Rüstungsgütern die FN ja seit Gründung produzierte der Produktionsschwerpunkt.

FN M 90 Detail, Bauzeit 1931 - 1936

FN Modell 91
z OO m

Nach dem zweiten Weltkrieg lief die Motorradproduktion auf Basis der Einzylinder Vorkriegsmodelle relativ schnell wieder an. Neue Modelle wurden ab 1953 vorgestellt und basierten nun wieder auf Hubraumschwächeren Motoren.

Das bis fast zuletzt produzierte neue Modell war die 1954 vorgestellte Serie M 22 Cross, die mit einem 250 ccm Einzylinder und modifizierten Fahrwerk und Anbauteilen auch für die Geländefahrt angedacht war.

Bis zum Ende der Zweiradproduktion wurden größtenteils nur noch Leichtkrafträder mit 50 und 75 ccm gebaut. Das endgültige Aus kam 1964 an dem das letzte Modell des Cyclomoteurs die Werkhallen verließ. Immerhin wurden bei Fabrique Nationale dreißig Jahre länger Zweiräder wie PKWs gebaut, deren Fertigung schon vor dem Krieg ein Ende fand.

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Artikel vom 030314 / Last modified 041014

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