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Motorradtechnik Antiblockiersystem ABS

Das ABS, Antiblockiersystem oder wie es in der deutschen behördlichen Sprache genannt wird ABS, Automatischer Blockierverhinderer ist schon älter wie wahrscheinlich viele vermuten. Schon in sehr frühen Jahren der Automobil- und Motorradindustrie erkannte man den sicherheitsrelevanten Aspekt, wenn beim Bremsen die Räder stehen blieben. Räder die sich nicht drehen können keine Kräfte übertragen oder in irgend einer Form beeinflusst werden. Um die Gefahr, die von diesem Umstand ausgeht zu erkennen, muss man sich ein klein wenig in die Physik hineindenken und wissen, das Räder nur begrenzte Kräfte aufnehmen, besser gesagt übertragen können.

Ein Beispiel wie es früher in der Praxis normal war, vor der Zeit als ABS Pflicht war. Das Fahrzeug fährt eine Kurve, Gefahrensituation, Vollbremsung nötig, es entstehen zu den Fliehkräften der Kurvenfahrt, die das Fahrzeug nach außen tragen wollen auch noch negative Beschleunigungskräfte durch das Verzögern in der Zeit der Vollbremsung. Sind diese Kräfte höher, wie die Kräfte, die der Reifen aufnehmen und übertragen kann, so verliert der Reifen an Grip, aus der Haftreibung wird eine Gleitreibung, der Reifen rutscht unkontrollierbar weg.

Hier wäre ein Zusammenstoss mit dem Hindernis nur vermeidbar, wenn der Fahrer so versiert wäre und die Bremse öffnen würde. Was passiert jetzt beim öffnen der Bremse, sofort werden weniger Bremskräfte übertragen, aus der Gleitreibung wird wieder eine Haftreibung, das Fahrzeug kann mittels Lenkeinschlag am Hindernis vorbei gesteuert werden. Viele Kraftfahrer, die in Fahrzeugen älterer Generation unterwegs waren, kennen sicherlich den Begriff Stotterbremsung. Hiermit ist nichts anderes gemeint, als in so schnellen Intervallen zu bremsen, dass die Räder nicht zum Stillstand, zum Blockieren kommen können, den Punkt hinzubekommen wenn Reifen die maximale Verzögerung übertragen können ohne zu blockieren.

Anstrengungen, dieses Blockieren zu verhindern wurden seit Anfang des 19. Jahrhunderts unternommen. Durch die Komplexität kam es allerdings immer wieder zu Fehlentwicklungen und Rückschlägen. Die ersten Versuche gehen zurück auf das Jahr 1908, eine Brite versuchte den Zügen das Blockieren beim bremsen abzugewöhnen, denn auch bei Rädern der Eisenbahn kann es zu einem Bremsplatten kommen, der sich dann in einem Geräusch- und Unwuchtpegel bemerkbar macht, leider erfolglos.

ABS in einem Motorrad wäre dahingehend sogar wesentlich wichtiger, da die Biker über keinerlei Knautschzonen verfügen und bei einer Überbremsung eines Rades fast unweigerlich einen Unfall erleiden.

Als der Erfinder des ABS, so wie wir es heute kennen, gilt die Firma Bosch in Zusammenarbeit mit Teldix, eine Firma an der Bosch zur Hälfte beteiligt war. Ein Patent ließ sich Bosch für die Vorrichtung zum Verhüten des Festbremsens der Räder eines Kraftfahrzeuges allerdings schon 1936 ausstellen.

Die Anwendbarkeit und die Serientauglichkeit beim Automobil sollte allerdings erst über vierzig Jahre später, 1978 erreicht werden. Die schnellen Fortschritte in der Mikroelektronik legten dafür den Grundstein. Trotzdem dauerte es relativ lange, die vom Menschen durchgeführte Stotterbremsung, automatisch vom ABS erledigen zu lassen. Anfänglich war außer den zu hohen Fertigungskosten die nur unbefriedigende Fehlerfreiheit für das scheitern der Einführung in die Serienproduktion verantwortlich.

Eines der ersten Modelle, in denen ABS Serienmäßig verbaut wurde, war der FF von Motoglasklar Externe Links... Jensen Motors. Doch auch hier verhalf es diesem Automobil nicht zum Durchbruch, zu neu, zu wartungsaufwendig war diese Technologie.

In der Motorradindustrie wurde das erste funktionsfähige ABS 1985 von der Firma Girling vorgestellt und erstmalig als Sonderausstattung durch BMW 1988 in einem Modell K 100 angeboten. Verbessern sollte sich dies erst beim Auto und Motorrad mit einer neuen Generation ABS, die mit wesentlich weniger Einzelteilen auskamen. Erste Automobilmodelle, die serienmäßig mit ABS ausgerüstet wurden waren die S Klasse von Motoglasklar Externe Links... Mercedes und die Oberklasse von Motoglasklar Externe Links... BMW, die 7er Reihe. Die Wirkungsweise, das nämlich Sensoren an den Rädern messen, ob es zum Stillstand beim Bremsen kommt, und dort eingreifen, indem sie die Bremskraft soweit zurücknehmen, dies zu verhindern, ist bis heute im Prinzip gleich geblieben.

Moderne ABS Systeme agieren oft im Verbund mit ASR, Antischlupfregelungen und einem Elektronischen Stabilitätsprogrammen, kurz ESP. Durch die immense Entwicklung der Chipindustrie bestehen heutige ABS aus nur noch ca. 40 Einzelteilen, bei einem Gewicht von 1500g, nicht vergleichbar mit den Anfängen, wo über 1000 Einzelteile und ein Gewicht von in etwa 20kg, bedingt dadurch, das es zu einem Teil noch rein mechanisch arbeitete, für eine hohe Ausfallwahrscheinlichkeit sorgten.

Ab 2004 hat sich die Automobilindustrie in einer Selbstverpflichtung dazu bereit erklärt, ABS zur Serienausstattung aller Neuwagen in der Europäischen Union werden zu lassen. Die Motorradindustrie wird per Gesetz dazu angehalten ABS grundsätzlich in Neufahrzeuge zu integrieren, mehr dazu unter ABS Pflicht für Neuzulassungen. Lediglich Motoglasklar Externe Links... Honda war Vorreiter mit der Selbstverpflichtung ab 2010 jedes Motorrad mit mehr als 250 ccm Hubraum optional mit ABS anzubieten.



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Artikel vom 030314 / Last modified 160115

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