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Motorradmarke DKW, Dampfkraftwagen
Die Firma Rasmussen & Ernst, Vorläufer der Motorradmarke DKW, wurde 1904 ins Handelsregister eingetragen und nahm 1906 in Zschopau die Fertigung von Haushaltsgeräten und verschiedenen Maschinenbauteilen auf.
Nach der Trennung von Carl Ernst firmierte der dänische Ingenieur und Firmengründer Jorge Skafte Rasmussen ab 1912 unter dem Namen Zschopauer Maschinenfabrik J.S. Rasmussen.
Die Herstellung ziviler Güter wird unter dem Vorzeichen eines Krieges in den Folgejahren immer schwieriger, so das die Maschinenfabrik unter Rasmussen bald die ersten Rüstungsaufträge erhält, Fertigung von Zündern für die Granaten des Deutschen Heeres.
Dies befähigt Rasmussen seine Firma zu erweitern, das Geschäft mit dem Krieg zahlte sich aus, nicht nur der Gewinn stieg enorm, auch Verbindungen zu den entscheidenten Kreisen des Armee-Korps. Dadurch gelang 1916 das Heer für die Finanzierung eines Dampfkraftwagens zu gewinnen, der so war das Ziel, die Mobilität des Deutschen Heeres erhöhen sollte.
DKW RT 100, Bauzeit 1934 - 1940
Nach Beendigung des ersten Weltkrieges versiegten die Zuwendungen und die weitere Forschung und Entwicklung wurde eingestellt, die Abkürzung der Bezeichnung DampfKraftWagen, ... DKW, ließ sich Rasmussen jedoch schützen.
1923 wandelte Rasmussen die Maschinenfabrik um in die Zschopauer Motorenwerke J.S.Rasmussen Aktiengesellschaft und produzierte unter anderem den von der Firma Ruppe in Lizenz erworbenen Zweitakt Spielzeugmotor.
Aus diesem wird in Folge ein Fahradhilfsmotor entwickelt der den Zeitgeist trifft und sich hervorragend verkauft. Auf der Basis dieses 120 ccm Zweitaktmotors wird schon mit dem ersten Automobil experimentiert, welches aber nicht in Serie geht.
Schon vor der Gründung der AG befasst sich Rasmussen mit der Herstellung von Zweirädern der Firma Eichler und liefert dazu die Motorrisierung. Ab 1922 wird mit dem Sesselmotorrad Lomos das erste Zweirad entwickelt das den späteren Motorrollen als Vorlage dienen konnte.
Rasmussen konzentrierte sich in Folge auf preiswerte Einstiegsmodelle, die Käufer dankten es ihm und die Motorräder, unter dem Namen DKW wurden zum Aushängeschild eines immer größer werdenden Konzerns der gerade auch in der Zeit der Inflation kleinere Firmen regelrecht absorbierte.
DKW Super Sport, Bauzeit 1929 - 1933
Auch die Gesetzesregelung, das ab 1928 Motorräder bis 200 ccm ohne Führerschein und dazu noch Steuerfrei gefahren werden durften brachte den Verkauf dieser Typen regelrecht zum explodieren. DKW reagierte sofort nach der Verabschiedung dieses Gesetzes und die Modellreihe mit dem 206 ccm Motor wurde reduziert auf 198 ccm und damit zum Verkaufsschlager.
Aber auch schwerere Motorräder waren bei DKW im Angebot, die höchsten Verkaufszahlen hatten allerdings die leichten Motorräder wie die verschiedenen Varianten des Reichstyp, RT.
Im gleichen Jahr der Steuererleichterung für Motorräder, 1928, wurde die Rasmussen AG mit der Marke DKW zum größten Motorradhersteller Weltweit und setzte ihren Einkauf kleinerer Hersteller weiter fort, selbst die Zwickauer ... Audiwerke wurden 1928 in den Firmenverbund einverleibt.
Doch auch Rasmussen bekam die Weltwirtschaftskrise zu spüren, die Verkäufe gingen schlagartig zurück und die Banken, die in Zeiten der Umsatzrekorde Darlehen nur zu bereitwillig vergeben hatten machten nun Druck. Einen solchen Druck, das Rasmussen seinen Firmenverbund mit den Marken DKW und Audi zusammen führte mit den Chemnitzer ... Wanderer Werken und der ... Horch AG.
Der Firmenverbund wurde unter der Firmierung ... Auto-Union geführt mit den im Verkauf eigenständigen Marken um eine Identifikation durch den Käufer zu ermöglichen. Der Firmensitz war in Chemnitz in den Presto Werken, die ihren Vertrieb in Berlin aufrecht erhielten, Chemnitz jedoch aus Wirtschaftlichen Gründen stark verkleinerten.
DKW SS 250, Bauzeit 1937
Damit wurde die Auto-Union Deutschlands zweitgrößter Automobilhersteller nach den ... Opel-Werken, die jedoch zu dieser Zeit schon General Motors gehörten. Die Motorradproduktion bei DKW wurde zugunsten der Automobilherstellung zurück gefahren.
Doch auch mit den neuen Reichstypen, wie der DKW RT 125 konnte Rasmussen wieder an die Erfolge der vergangenen Jahre anknüpfen, da diese Modelle bis zur Vereinheitlichung auch vom Militär geordert wurden und selbst nach dem Krieg vorerst unverändert weiter gebaut wurden.
Während des zweiten Weltkrieges schwer beschädigt war DKW nach der Beendigung durch die Zonengrenzen gespalten, auf dem Gebiet der DDR wurde die RT 125 als erstes Modell wieder gebaut, bis zur Löschung von DKW mit diesem Namen und Logo, später unter dem Label der Motorradwerke Zschopau, MZ.
In der BRD wurde der Firmenverbund Auto-Union und unter diesem Dach auch DKW in Ingolstadt wieder aufgenommen, das Modell RT wurde hier unter dem Zusatz DKW RT 125 W wie West verkauft.
Die Marke DKW wurde im Zuge der Übernahme der Auto-Union durch ... Daimler-Benz an die Zweirad-Union abgegeben und damit ab 1958 nicht mehr im Rahmen der Motorradproduktion unter dem Einzelmarkennamen DKW verwendet da zu diesem Zeitpunkt unter dem Dach der Zweirad- Union mit den Marken DKW, Express und Victoria ein gemeinschaftlicher Verkauf und teilweise auch eine Gemeinschaftsfertigung die drohende Misere auffangen sollte.
Im Rahmen von Reparationleistungen Deutschlands wurden die Pläne der erfolgreichen Reichstypen Modelle RT auch an die englische Motorradmarke BSA weitergegeben, die das Modell RT 125 als BSA Bantam erfolgreich in verschiedenen Varianten bis 1971 fertigte.
Herstellerseiten
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Motorradmodelle DKW in Text und Bild
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Externe Link- und/ oder Partnerseiten
autoglasklar.de - Automarke DKW
autoglasklar.de - Automarke Audi
autoglasklar.de - Automarke Wanderer
autoglasklar.de - Automarke Horch
autoglasklar.de - Automarke Auto-Union
autoglasklar.de - Automarke Opel
autoglasklar.de - Automarke Daimler-Benz
Artikel vom 040414 / Last modified 110715
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