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Motorradmarke Hercules Nürnberg

Markenlogo Hercules Die deutsche Motorradmarke Hercules wurde wie viele Marken dieser Zeit als Hersteller von Fahrrädern unter dem Namen des Firmengründers, Carl Marschütz & Co. 1886 in Nürnberg gegründet. Eine Umfirmierung erfolgte schon ein Jahr später zu Nürnberger Velozipedfabrik Hercules.

Die Fahrräder von Hercules waren qualitativ hochwertig, gut verarbeitet und wurden gut angenommen, so gut, das die Firme innerhalb kürzester Zeit mehrfach umziehen musste um die Produktionszahlen zu erreichen, die verlangt wurden.

Kurz vor 1900 war Hercules förmlich explodiert, über 250 Mitarbeiter schraubten jährlich 6.500 Fahrräder zusammen. Doch die Zeit brachte Veränderungen die auch an Hercules nicht spurlos vorbeigingen.

Das erste vierrädrige Fahrzeug kam 1898 auf den Markt, ähnelte eher einer Kutsche und hatte als Antrieb einen Elektromotor dessen Prinzip bis 1908 weiterentwickelt wurde. Doch intensiver beschäftigte den Firmengründer der Einstieg in die Motorradfertigung, die ja mit ihren zwei Rädern stärker mit den Fahrrädern verwandt sind.

Hercules GS 250, Bauzeit

Motocross Hercules GS 250
z OO m

Die Entwicklung dazu begann schon 1903, die Vorstellung des ersten Prototypen 1904 und die Fertigung dann 1905. Ausgerüstet mit einem 4,5 PS starken Viertaktmotor von der belgischen Motorrad und Motorenmarke FN wurden die Motorräder bis 1907 hergestellt um sich in den Folgejahren wieder auf die Fertigung von Fahrrädern zu konzentrieren.

Zunehmend wurde dann wieder die Entwicklung und Produktion von leichten Motorrädern und Fahrrädern mit Hilfsmotor forciert, da es zu dieser Zeit keinen Führerschein erforderte diese im Straßenverkehr zu bewegen und somit die höheren Absatzchancen die Entwicklungskosten wieder einspielten.

Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten mussten die Gebrüder Marschütz emigrieren und die Hercules Werke wurden dem deutschen Staat überschrieben. Zum zweiten Welktkrieg trafen die Bombenangriffe das Werk hart und die Hercules Fertigungsstätte wurde zu über zwei Drittel zerstört.

Nach dem zweiten Weltkrieg begann wie überall der Wiederaufbau, Fahrräder waren wieder stark begehrt und Hercules hatte die Erfahrung die Fahrräder wieder schnell auf den Markt zu bringen. Durch die Enteignung gab es defakto niemand mehr der den Wiederaufbau so forciert hätte wie der eigentliche Firmengründer.

Die Hercules Werke wurden 1953 Eigentum der Dresdner Bank und schon ein Jahr später an Grundig verkauft. Zu dieser Zeit war eine Schließung der Werke angedacht weil die Beliebtheit der Motorräder durch das aufkommen bezahlbarer Kleinwagen stark abnahm.

Die Verkaufszweckgemeinschaft mit den wie Hercules stark vom Verkaufsrückgang betroffenen Marken Motoglasklar Externe Links... Adler und Motoglasklar Externe Links... Triumph brachte wenig Besserung, erst mit der Übernahme durch Fichtel & Sachs 1958 kam dann wieder die Wende. Im Firmenverbund, Fichtel & Sachs war auch Eigentümer von Motoglasklar Externe Links... DKW, Express und Victoria, konnte wieder kostengünstiger entwickelt und produziert werden, so dass die Motorrad, Moped und Motorroller Produktion bis Mitte der 70er Jahre gut lief. Danach wurde der Verkauf durch gesetzliche Änderungen zunehmend schwerer, was auch der erdrückenden Konkurrenz aus Fernost zuzuschreiben war.

Hercules GS 250, Bauzeit

Motocross Hercules GS 250
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Mit der Hercules E1, einem als elektrischen Leichtmofa zugelassene Fahrzeug gelang noch einmal ein großer Erfolg, in zehn Jahren knapp 20.000 mal in verschiedenen Varianten gebaut war das Elektra das erfolgreichste Leichtmofa mit Elektroantrieb.

Mit der Übernahme von Hercules durch Mannesmann 1987 scheitert allerdings auch der erfolgreiche Einstieg durch die Neuauflage der Saxonette, deren Vorstellung 1938 für einen regelrechten Boom bei den Fahrrädern mit Hilfsmotor gesorgt hatte.

Mitte 1995 werden die Fahrradsparte und die Namensrechte nach Holland verkauft, 1997 stellt Fichtel & Sachs die Motorenproduktion ein und fertigt noch ein Jahr lang Hercules Motorräder unter dem Namen Sachs, bis diese Sachs Fahrzeug und Motorentechnik 1998 auch nach Holland verkauft wird.

Mit den Sachs Bikes unter der Firmierung SFM GmbH wird seit 2008 die Erinnerung mit der Fertigung verschiedener Modelle wie der Saxonette an die glorreichen Hercules Zeiten aufrechterhalten. Der Markenname Hercules wurde 2014 von der ZEG Gruppe aufgekauft und aller Wahrscheinlichkeit nach für die Fertigung von Fahrrädern weiterverwendet.



Herstellerseiten

Hercules Offizielle Homepage [Deutsch]

Motorradmodelle Hercules in Text und Bild

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Externe Link- und/ oder Partnerseiten

Motoglasklar Externe Links autoglasklar.de - Automarke Adler
Motoglasklar Externe Links autoglasklar.de - Automarke Triumph
Motoglasklar Externe Links autoglasklar.de - Automarke DKW

Artikel vom 060314 / Last modified 180315

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