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Motorradmarke Husqvarna, Wurzeln in Schweden
Die weltweit zweitälteste Motorradmarke, älteste noch produzierende ist Royal-Enfield, stellte 1903 unter dem Namen Husqvarna in der schwedischen Stadt Huskvarna die ersten motorisierten Zweiräder her.
Wie es üblich war, übernahmen auch hier die Fahrräder mit angebauten Verbrennungsmotor die Vorreiterrolle der ersten Motorräder. Die heute nicht mehr eigenständig existierende Stadt im Süden von Schweden in der Provinz Smaland war schon lange vor der Verbindung des Namens Husquarna mit der Motorradindustrie ein Standort der Rüstungs- und Textilindustrie.
Ab 1970 ist Huskvarna ein Stadtteil von Jönköping, den Industriestandort behält der Vorort bis heute bei, auch wenn hier keine Motorräder mehr die Werkhallen verlassen produziert der schwedische Hersteller hier immer noch.
Nachdem die ersten motorisierten Zweiräder mit dem Markenzeichen von Husquarna hergestellt wurden, zogen die Produktionszahlen schnell an. Anfänglich, auch das war so üblich, werden die Zweiräder mit Einbaumotoren anderer Hersteller versehen. Darunter zählen JAP, FN und Sturmey-Archer. Ab 1925 wurden die ersten Modelle mit dem von Husqvarna entwickelten und bei dem Hauseigenen Waffenhersteller, H.V.A. - Husqvarna Vapenfabriks Aktiebolag montierten Motor versehen.
Husqvarna 550 V, 1926
Als die ersten richtigen Motorräder mit dem Markenzeichen des schwedischen Herstellers verkauft werden konnten, suchte man recht schnell die Nähe des Motorsports um die Marke bekannter zu machen und den Absatz dadurch noch zu steigern.
Schon während des ersten Weltkrieges, in dem sich Schweden neutral verhielt und damit kaum Berührungen mit den Veränderungen des zivilen Lebens hatte, engagierte sich Husquarna in verschiedenen Geländemotorsportveranstaltungen, einer Rennsportart, der Husqvarna wie kaum eine zweite Marke ihren Stempel aufdrücken sollte.
Schweden, naturgemäß mehr ein Land der Enduro- und Motocrossveranstaltungen, bot sich an um national und später weltweit die Rennveranstaltungen jeglicher Geländesportarten fast schon zu dominieren. Aber auch im Straßenrennsport war die schwedische Marke unter dem Einsatz von Viertaktmotoren vor allem zwischen den Kriegen erfolgreich.
Wurden bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges immer noch Einbaumotoren verwendet, änderte sich das nach dem Ende des Krieges zu eigens entwickelten und hergestellten Antrieben, die Husqvarna für seinen immer weiter steigenden Absatz verwendete.
Husqvarna FE 450, Enduro Weltmeister 2014
Vor allem den Offroad Bereich dominierten hier die Zweitaktmotoren, deren Erfolge erst ab den frühen 1980er Jahren auch mit den Viertaktmotoren aus eigenem Haus geteilt werden mussten.
Husqvarna FE 450, Einzylinder Viertakt, 53 bis 70 PS
Trotz immer weiter steigenden Bekanntheitsgrad und der ungebrochenen Beliebtheit der Marke litt auch Husqvarna unter dem Einbruch des Zweiradmarktes wobei der Absatz sank. Nach Reorganisationsmaßnahmen wurde die Zweiradsparte des schwedischen Konzerns ausgegliedert und 1987 nach Italien an die Cagiva Gruppe verkauft.
Hauptsitz von Husqvarna Motorcycles war somit ab 1988 das italienische Varese, bekannt als Hochburg der Motorradindustrie durch solche Marken wie Aermacchi, Cagiva und MV Agusta, die genauso wie Husqvarna auf dutzende von Weltmeistertitel in ihrer Geschichte zurückblicken können.
Nach Umstrukturierungen bei Cagiva kam es zum Verkauf der Marke 2007 an ... BMW, die ihren Anteil am Offroad Markt durch den Erwerb erhöhen wollten. Das Joint Venture beider Marken beschert Husqvarna auch wieder den Einstieg in die Fertigung von Straßenmaschinen mit dem Modell Nuda, bezeichnenderweise ein Naked Bike, basierend auf der Baureihe F 800 von BMW.
Husquarna Nuda 900R, Umbau Touratech
Ebenso wird im Verbund von BMW der alternative Elektroantrieb fokussiert und mit dem Modell E-go eine Konzeptstudie mit rein elektrischen Antrieb vorgestellt.
Doch die wirtschaftliche Ehe mit BMW hält nur bis Ende 2012, im Januar 2013 wird der Verkauf der Marke nach Mattighofen bekannt gegeben. Am dortigen Firmensitz ist nun die etablierte österreichische Marke ... KTM, bekannt für seine Offroad Erzeugnisse und immer etablierter auch im Segment der Straßenmotorräder und dem Straßenrennsport, der Eigner der Motorradmarke Husqvarna mit den ehemals schwedischen Wurzeln.
Auch unter Führung von KTM bleibt man den Modellen mit langem Federweg treu, Husqvarna steht für Gelände, auch wenn dieses manchmal im Sinne von Ausweitung der Modellpalette und mehr Abverkäufen auf die Straße verlegt wird.
Der sportlichen Geschichte bleibt man weiter treu, eine Teilnahme an der Enduro- und Supermoto WM fand auch 2015 statt, natürlich erfolgreich mit dem Weltmeistertitel der Klasse E3 durch M. Bellino.
Herstellerseiten
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Motorradmodelle Husqvarna in Text und Bild
Externe Link- und/ oder Partnerseiten
autoglasklar.de - Automarke BMW
autoglasklar.de - Automarke KTM
Artikel vom 101115 / Last modified 121215
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